Masken

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Oktober 2012

Ich möchte Sie einladen mit mir gemeinsam auf Entdeckungsreise zu gehen.

  • zu dem, was Sie momentan beschäftigt
  • zu dem, was im Verborgenen wirkt
  • zu dem, was Ihre Visionen, Träume, Wünsche sind
  • zu dem, was im gemeinsamen Erleben in der Gruppe alles möglich ist
  • zu Ihrer Kreativität, Ihrem Ausdruck und Ihrer Freude

Im Collagenkleben habe ich auf der einen Seite meinen künstlerischen Ausdruck gefunden. Auf der anderen Seite helfen sie mir in der Erforschung meiner Seelenräume. Ich kann Collagen kleben, wenn ich etwas Schönes erlebe, wenn ich mir unsicher bin, was ich tun soll, wenn ich Personen nicht mag, aber mit ihnen zusammenarbeiten muss, um einen Weg zu finden, wie ich das tun kann, mich mit dem Alter auseinanderzusetzen, um mein Verhältnis zu Männern zu überprüfen, um zu schauen, was meine Ängste vor dem Alter sind, um Entscheidungen herbeizuführen, um einfach nur etwas deutlich zu machen.


Immer wieder passiert es mir, dass ich nicht sage, was ich denke. Die Angst habe vor Konfrontation und Ablehnung ist zu groß. Der Wunsch geliebt zu werden ist größer, als die Sehnsucht nach der Wahrheit. Dann kann es vorkommen, dass ich etwas sage, was nicht ganz stimmt, ich schwindele mir sozusagen meine Wahrheit zu Recht. Manchmal möchte ich auch niemanden bloßstellen, die Loyalität ist größer. Aber gut geht es mir damit nicht. Die Schönheit der Collage stimmt mich milde mit mir und meiner Unehrlichkeit. Milde, Zuwendung, Mitgefühl mit mir lassen eher die Möglichkeit zu, genauer zu schauen, was ich mache.

Masken:

  • der Freundlichkeit
  • der Angst
  • des gut dastehen
  • des Geheimnisses
  • des nicht zu mir stehen
  • des Geliebt werden wollen
  • der Verbiegung

Meistens reicht es aus, wenn ich meinen Ängsten, Sorgen, meinem Glück, Frieden, wenn ich dem was in mir ist einen Ausdruck verleihe. Es damit wahrnehme, ernstnehme und Raum gebe. Viele Gefühle können gehen, wenn ich allein sie sehe.

In der Collagenarbeit habe ich eine neue Art zu schreiben gelernt. Das hilft freundlich mit mir umzugehen, die Wertungen in meinen Prozessen rauszunehmen, den Prozess zu vertiefen und zu verdeutlichen.

 

Weitere Collagen

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Spannung – Entspannung

Ein paar Mal wurde ich aufmerksam, dass ich mit dem Kopf leicht nicke, so als ob ich mich,

andere oder das aktuelle Geschehen ständig bestätigen müsste. Das für mich Schlimmste

war, dass ich es selber zunächst gar nicht bemerkte.

Jetzt bin ich ganz aufmerksam und merke eine enorme Anspannung in meinem Körper, die ich

halten muss.

Wenn ich entspannt bin, dann habe ich das Kopfnicken nicht.

Die Collage ist spannend.

Darauf zu sehen sind die Entwicklungen der Menschen zum Fliegen.

Die ersten waren, der Sage nach, Ikarus und Dädalus.

Ikarus war zu übermütig, kam der Sonne zu nah und seine mit Wachs verschmolzenen Flügel

lösten sich auf und er stürzte ab.

Heute weiß ich, das Nicken ist kein Bestätigungsnicken. Es dient eher als Ventil Druck

abzugeben.

Heute weiß ich auch, dass ich mit großer Anspannung und Todesangst zur Welt gekommen bin.

Heute weiß ich aber auch, dass ich vieles, was mich hinderte ein freies Leben zu führen,

aufgeräumt habe.

Und frei sein heißt für mich im übertragenen Sinne fliegen. Und fliegen braucht die ganze

Achtsamkeit, sonst stürzt man ab.

Und doch hat sich die Collage mir noch nicht ganz erschlossen.

7. Juni 2015

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Der Vogel will fliegen

Der Vogel ist groß geworden

Er ist bereit erwachsen zu werden

Er fliegt

Er fliegt mit der Angst vor denen, die ihn zurückhalten

wollen

Das Monster reißt sein Maul auf um ihn zu verschlucken

Unerkennbares, Unfassbares möchte sich ihm in den Weg

stellen

Es ist ihm egal

Er durchbricht die Schranken

Er durchbricht die Grenzen

Er fliegt

Die Angst kann ihn nicht mehr aufhalten

Dezember 2012

graf-ursula-kollagen_17Einsamkeit

Manchmal gehe ich einkaufen, spiele Karten, treffe mich mit Freundinnen und Freunden, rauche, trinke, zappe im Fernsehprogramm, esse, schlafe, schütte mich mit Arbeit zu……….. die Liste ist unendlich, um der Einsamkeit zu entgehen. Doch sie bleibt. Ich kann ihr nicht entfliehen. Für kurze Zeit ja, aber sie ist sofort wieder da. Ich weiß, ich kann sie nur zu mir nehmen, ja zu ihr sagen, obwohl sie so weh tut. Das ist das Schwierigste.

November 2014

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An allem etwas auszusetzen/ Begegnung mit dem Misstrauen

Es gab eine Zeit,

da sah ich hinter allem, was mir, besonders von Menschen,

angeboten wurde, waren es ihre Einladungen,

oder ihre Gespräche,

einen Versuch mich zu manipulieren.

Dass jemand wirkliches Interesse an mir haben könnte,

lag außerhalb meines Erfahrungshorizontes.  

 

Mit diesem Blick auf mein Leben machte ich diese Collage.

 

Die Collage ist wunderschön.

 

 Ja, wenn das Leben so schön ist, dann vertraue ich mich ihm an.

Und gewinne Menschen daran teilzuhaben.

 

Einverstanden sein mit dem was ist,

ist immer auch ein Ankommen bei sich selbst,

sich selbst Heimat sein

und Heimat für die Welt,

mit allem.

August 2012

Die Dunkelheit

Manchmal überkommt mich eine Dunkelheit.

Ein Schatten, der sich über alles legt, was mich ausmacht.

Zuerst weiche ich dem aus, weil es erst einmal alles Lebendige

in mir klaut

Aber die Dunkelheit hat auch etwas Schönes. Neues. Stilles.

Alles loslassen. Nicht wissen, was ist. Nicht wissen, was kommt.

Februar 2015

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Kalt und unwirtlich, gefroren und aus Stahl

Nicht nur im Außen

auch im Inneren fühle ich mich so.

Das ist das Fatale an dem stark sein,

der Parole, ich schaffe das Leben alleine.

Ich brauche euch nicht.

Lieber allein sein, als mich auf Dich einzulassen.

Ich habe die Kraft zu überleben.

Nur überleben ist nicht leben.

 

Aus dem heraus kommt das Gefühl der Lähmung und/oder das Gefühl, dass ich nicht wirklich

das tue, was ich möchte.

 Selbst schöne Veranstaltungen und Begegnungen werden dann kalt und eisig.

 

Und doch ist es so, dass die Schönheit dieser Collage, sich mit mir versöhnt, es fühlt sich

weicher an in mir, das Eis und der Stahl schmelzen.

Wer kann schon der Schönheit des Schwans widerstehen

und der Hitze eines pochenden Herzens.

17. Oktober 2012

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Unheilbare Wunden

Ich habe immer mal wieder Wunden an meinem Körper, die nicht heilen. Die Collage zeigt mir, dass es Wunden in der Vergangenheit meiner Familie gibt, die tatsächlich schwer zu heilen sind. Ganz tief in mir drin weiß ich das.

5. Juni 2015

ALTER UND VERGÄNGLICHKEIT UND SCHÖNHEIT

Was machen wir, wenn wir alt werden, warten wir auf den Tod?

Oder gehen wir neue, unbekannte Wege?

Lernen noch einmal leidenschaftlich zu lieben?

Die Menschen, das Leben, den Tod, die Pflanzen, die Tiere, das Universum, Mutter Erde?

Lernen wir die Weisheit des Alters nach außen zu geben, nichts mehr zurückzuhalten?

Wie das 80-jährige Liebespaar in der Collage, die seit Urzeiten verheiratet sind und sich auch

ohne

Zähne noch so leidenschaftlich küssen?

Leben wir unseren ganzen Ausdruck, unsere Würde?

Lieben und achten wir Menschen im Alter auch aus unterschiedlichen Kulturen?

Ja wir tun es.

Als ich diese Collage klebte, besuchte mich eine 90-jährige alte Dame. Sie fand die alten

Menschen in der

Collage wunderschön und schien für einen Moment versöhnt mit ihrem Alter.

SOMMER 2013